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Sommer 1878 30 [1-100]
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Schopenhauer’s Wirkung
| 1) | in den Händen der Ultramontanen—protestantischen und katholischen; | |
| 2) | reinlichste Wissenschaft mit Spiritismus beschmutzt; | |
| 3) | Geistergeschichten; | |
| 4) | Wundergläubige wie Fr[au] W[agner]; | |
| 5) | Philosophie des Unbewussten; | |
| 6) | Genius und Inspiration bei Wagner, sodaß alles Erkannte abgelehnt wird; die “Intuition” und der “Instinkt”; | |
| 7) | Ausbeutung des “Willens” praktisch als unbezwinglich, durch Dichter als Effektmittel; | |
| 8) | der grobe Irrthum, daß das Mitleid den Intellekt vertrete, auf die Bühne mit einer wahrhaft spanischen Gläubigkeit gebracht; | |
| 9) | Königthum als überweltlich; | |
| 10) | die Wissenschaft über die Achsel angesehen: in ihr selbst greift die Metaphysik um sich; | |
| 11) | Gwinner’s Biographie, Schopenhauer als Vorhalle zum Christenthum. |
Allgemeines Frommwerden, der leibhafte Voltärianisch gesinnte Schopenhauer, dem sein viertes Buch [Vgl. Arthur Schopenhauer, Die Welt als Wille und Vorstellung.] unverständlich würde, wird bei Seite geschoben.
Mein Mißtrauen gegen das System von Anfang an. Die Person trat hervor, er typisch als Philosoph und Förderer der Kultur. Am Vergänglichen seiner Lehre, an dem, was sein Leben nicht ausprägte, knüpfte aber die allgemeine Verehrung an—im Gegensatz zu mir. Die Erzeugung des Philosophen galt mir als einzige Nachwirkung—aber mich selbst hemmte der Aberglaube vom Genius. Augenschließen.