Sommer-Herbst 1882 2 [1-50]
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Das, was kommt.
Das eigentliche Streben ins Nichts.
Kriege über das Princip von Besser-Nichtsein-als-Sein.
(A)
Erste Consequenz der Moral: das Leben ist zu verneinen.
Letzte Consequenz der Moral = die Moral selber ist zu verneinen.
(B)
Also: fällt die erste Consequenz dahin
Befreiung der Selbstsucht,
Befreiung des Bösen,
Befreiung des Individuums.
Die neuen Guten (“ich will”) und die alten Guten (“ich soll”)
Befreiung der Kunst als Abweisung der unbedingten Erkenntniß. Lob der Lüge.
Rückgewinnung der Religion.
(C)
Durch alle diese Befreiung wächst der Reiz des Lebens. Seine innerste Verneinung, die moralische, ist beseitigt.— Damit Anfang vom Untergange. Die Nothwendigkeit der Barbarei, wohin z. B. auch die Religion gehört. Die Menschheit muß in Cyklen leben, einzige Dauerform. Nicht die Cultur möglichst lange, sondern möglichst kurz und hoch.— Wir im Mittage: Epoche.
(D) .
Was bestimmt die Höhe der Höhen, in der Geschichte der Cultur? Der Augenblick, wo der Reiz am größten ist. Gemessen daran, daß der mächtigste Gedanke ertragen, ja geliebt wird.