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Juli-August 1879 42 [1-70]
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| 1) | Rache des Mächtigen gegen den Mächtigen, womöglich Vernichtung. Schonung, um sich an der Qual zu weiden. | |
| 2) | Gleiche Vergeltung (um die Folgen der Rache zu schwächen). | |
| 3) | Der Mächtige gegen den Unterworfenen. Das Oberhaupt Strafen verhängend (ähnlicher Gesichtspunkt wie die Gemeinde, oft persönliches Rachegelüst über den Vortheil des Oberhaupts siegend). Je größer die Gefahr, um so mehr sieht er nach, um so strenger drakonischer straft er und jedenfalls launenhafter. | |
| 4) | Abschreckung und zugleich Schonung des Individuums (vom Standpunkte der Gemeinde, die es nicht verlieren will). Grade des Schmerzes als Aequivalent der Vergehungen. Je brauchbarer einer ist, um so milder wird er bestraft. Wird an ein ewiges Leben geglaubt, und das irdische Leben niedrig geschätzt, so ist die Schonung nicht so nöthig, also die Grausamkeit größer. Unschädlich machen, aber doch möglichst nützlich erhalten (deshalb auch den Leib schonen)—wird Vernichtung nöthig, dann eher zu grausam, weil damit die größte Abschreckung, also der größte Nutzen erreicht wird. | |
| 5) | Göttliche Strafen, als äquivalent weltlicher Gerechtigkeit (also Schicksalsschläge). Dadurch große Milderung. Die Priester kündigen diese Strafen an; der Rachedürstige wartet—viel gewonnen! | |
| 6) | Die Gewissenspein als Äquivalent. Gefahr ewiger Verdammniß. Christlicher Standpunkt. |