November 1882 - Februar 1883 4 [1-130]
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Was muß ich thun, damit ich selig werde? Sei selig und thue, was du thun mußt.
Man gewinnt etwas lieb: und kaum liebt man es von Grund aus, so spricht der Tyrann, das höhere Selbst zu uns: “gerade das gieb mir zum Opfer!”—und wir geben’s ihm.
Ich rathe nicht zur Arbeit, sondern zum Kampfe—ich rathe nicht zum Frieden, sondern zum Siege. Eure Arbeit sei ein Kampf, euer Frieden sei ein Sieg.
Ich weckte euch aus eurem Schlaf, denn ein Alp drückte euch. Und nun sagt ihr: “was sollen wir nun thun! Alles ist Nacht.”— ihr Undankbaren!
Alles am Weibe ist Räthsel—alles am Weibe hat Eine Lösung: Schwangerschaft.
Willst du das Leben leicht haben, so bleibe immer bei der Heerde. Vergiß dich über der Heerde! Liebe den Hirten und ehre das Gebiß seines Hundes!
Verstehst du zu bellen und zu beißen, nun—so sei der Hund der Heerde: so machst du dir das Leben leicht.
Ich kenne alles Gute und alles Böse: ich kenne auch das was jenseits des Guten und des Bösen ist.
Gut und Böse sind die Vorurtheile Gottes—sagte die Schlange. Aber auch die Schlange war ein Vorurtheil Gottes.
Die Kirche ist der Stein am Grabe eines Gottmenschen: sie will, daß er nicht wieder auferstehe.
Ich liebe mich wie meinen Gott: wer könnte mich einer Sünde zeihen? Ich kenne nur Sünden an meinem Gotte: wer aber kennt meinen Gott? —