November 1882 - Februar 1883 4 [1-130]
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Es gab einmal einen alten rechtschaffenen Gott; der hatte Hand und Fuß, und auch ein Herz: und viel Zorn und Liebe war in seinen Eingeweiden.
Und siehe, die Liebe spielte ihm einen Streich und er verliebte sich in die Menschen: so daß diese Liebe ihm zur Hölle wurde.
Was that dieser alte rechtschaffne Gott? Er überredete ein menschliches Weib, daß es ihm einen Sohn gebäre: und dieser Sohn Gottes rieth den Menschen nichts als dies: “liebt Gott! wie
Ich ihn liebe! Was gehen uns Söhne Gottes die Guten und Gerechten an!”
Und einem Eifersüchtigen gleich verfolgte der alte rechtschaffene Gott die Menschen mit seiner Liebe.
Glaubt ihr, daß es ihm gelang? Auf die Dauer überredete er gerade die, welche von den Menschen er nicht mochte, die Guten und Gerechten.
“Kirche” nannten sie sich und Auserwählte: und schwätzten viel von ihrer Liebe zu Gott—die Liebes-Armen!
Da brach dem alten rechtschaffenen Gott das Herz: und es gieng ihm wie seinem Sohne: er starb am Kreuze des Mitleidens.
Wahrlich diese Guten, und Gerechten sind verderblich der Lust am Leben, und nicht nur alten rechtschaffenen Göttern.
“Dreierlei soll stets bei uns sein—so sagten sie immer—die Wahrheit, das Geld und die Tugend: also lieben wir Gott.”
“Auserwählte sind wir, und auf der Erde die Überirdischsten.”