Herbst 1885 - Frühjahr 1886 1 [101-200]
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Raffael ohne Hände [Vgl. Gotthold Ephraim Lessing, Emilia Galotti. In: Lessings Werke. Bd. 2. Leipzig: Göschen, 1867:112: "Oder meinen Sie, Prinz, daß Raphael nicht das größte malerische Genie gewesen wäre, wenn er unglücklicherweise ohne Hände wäre geboren worden?"]
die Klöster und Einsiedeleien der Cultur
diese Musik ist nicht aufrichtig
“So wenig Staat als möglich”—die anti-nationalen Mächte
Für Einen, dem “Objektivität” “Beschaulichkeit” schon der höchste Zustand ist, wie Schopenhauer—der weiß nicht genug
das Glück, einen ungebrochenen naiven Egoismus zu finden
die Tartüfferie der Deutschen! die alte Frau als Ausfluß ihres Pflichtgefühls darstellen—ich habe es mit eigenen Ohren gehört.
Geschrei und Geschreib der häßlichen Mädchen—der abnehmende Einfluß des Weibes.
die neue Melusine Möglichst viel Militaria, die angeschossenen Könige—die Entbehrung des Feldlagers, ohne Thür und Fenster der geladene Revolver [Vgl. Johann Wolfgang von Goethe, Wilhelm Meisters Wanderjahre, 3, 6. In: Goethe's sämmtliche Werke in vierzig Bänden. Bd. 19. Stuttgart; Tübingen: Cotta, 1855:56.]
“die Ursache jeder Handlung ein Akt des Bewußtseins,” ein Wissen! Folglich die schlechten Handlungen nur Irrthümer usw.
Das berühmte Wort “vergieb ihnen ihre” die Verallgemeinerung “tout comprendre”—oberflächliche Worte [Vgl. The Isaiah Berlin Virtual Library. Untraced Quotations (links added): "Tout comprendre, c'est tout pardonner." Proverb of uncertain origin — perhaps a commonplace for centuries? This precise formulation is used by Tolstoy in War and Peace (1868), vol. 1, part 1, chapter 28 (the last in this book: chapter-numbering varies) and by Theodor Fontane in a letter to his wife dated 18 August 1876 — in both cases without attribution. Approximations to it (see Georg Büchmann, Geflügelte Wörte [und Zitatenschatz], s.v. "tout": but his account is incomplete) appear, in chronological order, in Goethe, Torquato Tasso (1790), act 2, scene 1, line 1113 ("was wir verstehen, das können wir nicht tadeln"); Madame de Staël, Corinne ou l'Italie (1807), book 18, chapter 5 ("tout comprendre rend très indulgent"); Goethe, "Derb und Tüchtig," in West-östlicher Divan (1819) ("Denn wer
einmal uns versteht / Wird uns auch verzeihn"); and Theodor Fontane, Frau Jenny Treibel
(1892), chapter 7 ("comprendre c'est pardonner"), where it is attributed to George Sand without reference (probably in error, says one of Fontane's
editors, without giving a reason).]
“der große Zweideutige und Versucher”