Sommer 1871 - Frühjahr 1872 16 [1-46]
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7. Der Künstler und der Nichtkünstler. Was ist Kunsturtheil? Dies das allgemeine Problem.
Der Dichter nur möglich unter einem Publikum von Dichtern. (Wirkung der Nibelungen Wagners.) Ein phantasiereiches Publikum. Dies ist gleichsam sein Stoff, den er formt. Das Dichten selbst nur eine Reizung und Leitung der Phantasie. Der eigentliche Genuß das Produziren von Bildern, an der Hand des Dichters. Also Dichter und Kritiker ein unsinniger Gegensatz—sondern Bildhauer und Marmor, Dichter und Stoff.
Die Entscheidung im •(f< ist nur das Geständniß: der und der macht uns mehr zum Dichter: dem folgen wir, da schaffen wir die Bilder schneller. Also ein künstlerisches Urtheil, aus einer Erregung der künstlerischen Fähigkeit gewonnen. Nicht aus Begriffen.
So lebt der Mythus fort, indem der Dichter seinen Traum überträgt. Alle Kunstgesetze beziehn sich auf das Übertragen.
Aesthetik hat nur Sinn als Naturwissenschaft: wie das Apollinische und das Dionysische.
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Homer und Hesiod im Wettkampf.
Vorrede an C[osima] W[agner].
Verehrungswürdigste Frau.
Der Laie und der Künstler.