Sommer 1880 4 [201-323]
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Die sogenannten Commensalisten fressen ihre Wohnthiere nicht, benutzen sie aber häufig als Mittel, sich die ihnen zuträgliche Nahrung zu schaffen. Hier haben wir eine Schonung zum Zweck der Ernährung.
Etwas Belebtes um sich zu haben, das nicht Furcht einflößt—könnte den Thieren ihre Jungen anempfehlen. Daß sie ernährt werden wollen, wird errathen. Das Gefühl des Eigenthums, der Herrschaft läßt die Eltern dann sehr gereizt erscheinen, wenn man sie ihnen nehmen will. Vergesellschaftung von Thieren ist wohl eine ebenso alte Sache als Pflege der Jungen.
Wie sich auf vielen Thieren Parasiten ansiedeln, welche das Thier nicht los werden kann, so auch auf Menschen—sie unterscheiden sich von den Dienern, daß sie vom Wirthe leben, wider oder mit seinem Willen, ohne ihn zu Grunde giengen: viele Frauen. Ehemals freies Leben und dazu eine Menge Organe, die dann für das Parasitenleben nicht mehr nöthig sind: sie degeneriren und werden rudimentäre Organe. Giebt es so etwas bei Menschen? [Vgl. Alfred Espinas, Die thierischen Gesellschaften: eine vergleichend-psychologische Untersuchung. Nach der vielfach erw. 2. Aufl. unter Mitw. des Verf. deutsch hrsg. von W. Schloesser. Braunschweig: Vieweg, 1879:150 Vgl. Karl Semper, Die natürlichen Existenzbedingungen der Thiere. Leipzig: Brockhaus, 1880:2, 161f.; 181-183.]