Sommer 1880 4 [201-323]
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Paulus glaubt an einen himmlischen Leibesstoff, den der Auferstehungleib bekommt.
Paulus fühlt, daß er bei den Korinthern äußerlich sehr schüchtern erschienen ist.
Das paradoxe Todesschicksal ist der Knoten des Räthsels, hier muß man hinter den Rathschluß Gottes kommen können. —
Zunächst stritt der Tod Christi gegen die Messianität: aber das Wunder bei Damascus bewies sie.
Befreit von der FVk>, erfüllt von dem B<gØ:", sind wir nicht mehr unter dem Gesetz. Das Gesetz stellt die :"kJ\" der FVk> in ihrer größten Kraft vor Augen, wodurch sie dem Menschen unerträglich wird. “Im Fleische sein” heißt “im Gesetze sein.” Dem Bösen absterben ist auch dem Gesetze absterben.— Welchen tiefen Haß trägt hier Paulus ihm nach!
Paulus hat durch mehrere Acte das Gesetz als abgethan erklärt, es war ihm der wichtigste Punkt. Was jetzt ein Christ that, er hatte es nicht mehr am Gesetz zu messen, das war todt, wie die FVk>. Einer dieser Acte: Christus hatte es erfüllt
Im Gefühle göttlicher Verzeihung und Gnade die eine Argumentation, die andere im Gefühle der innersten Einvergeistung in Christum durch die Taufe. “Aus dem Glauben und durch Gnade”—das Gesetz sollte die Übertretungen erst provociren.
Der Tod Christi wäre im göttlichen Rathschluß unmöglich, wenn es überhaupt eine Gesetzerfüllung geben könnte: “Käme die Gerechtigkeit durch’s Gesetz, so wäre er unnütz gestorben.” Sich vom Geiste treiben zu lassen, sich ihm ganz hingeben, ohne den eignen Willen zu befragen —
Das Gesetz ist die Ursache daß ich gestorben bin. Damit bin ich aber dem Gesetz abgestorben. Wenn ein Christ auch sündigt, so doch nicht mehr gegen das Gesetz, er ist außerhalb desselben “Ich lebe nicht mehr ich, sondern Christus lebt in mir. Was ich noch im Fleische lebe, das lebe ich im Glauben an ihn. Wenn ich jetzt das Gesetz wieder aufnehmen wollte (so daß ich mich ihm unterordne), so mache ich Christum zum Mithelfer der Sünde.”
Die :"kJ\" ist noch da, aber sie ist überwindlich: während unter dem Gesetz die :"kJ\" unüberwindlich ist: das sündenwirkende Gesetz ist vernichtet (und zwar die Natur nothwendigkeit der Sünde ist vernichtet)
Die Sünde bald als Schwäche und Unvollkommenheit gegen den heiligen Gott—bald als selbstthätiges diabolisches Princip.
p. 204-5 steht die Schärfe der Sache. [Vgl. Hermann Lüdemann, Die Anthropologie des Apostels Paulus und ihre Stellung innerhalb seiner Heilslehre: nach den vier Hauptbriefen. Kiel: Universitäts-Buchhandlung, 1872:8f., 110, 168f., 172, 183, 190-192.]