Sommer-Herbst 1884 27 [1-82]
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Die neue Aufklärung.
1. Die Aufdeckung der Grundirrthümer (hinter denen die Feigheit Trägheit und Eitelkeit des Menschen stehen) z. B. in Betreff der Gefühle (und des Leibes)
die Verirrung der rein Geistigen
die Causalität
die Freiheit des Willens
das Böse
das Thier im Menschen.
Moralität als Zähmung
Mißverständniß der Handlungen “aus Motiven”
Gott und Jenseits als fehlerhafte Griffe des gestaltenden Dranges
“reine Erkenntniß” “Wahrheitstrieb”
“das Genie”
Gesammt-Gefühl: an Stelle der Sündhaftigkeit das allgemeine Mißrathensein des Menschen
2. Die zweite Stufe: die Entdeckung des schöpferischen Triebes, auch in seinen Verstecken und Entartungen.
(“Unser Ideal ist nicht das Ideal,” Taine Eng[lische] L[itteratur] 3 p 47) [Vgl. Hippolyte Taine, Geschichte der englischen Literatur. Deutsche Ausgabe bearbeitet von L. Katscher und G. Gerth. Bd. 3. Die Neuzeit der englischen Literatur. Bearbeitet von Gustav Gerth. Leipzig: Ernst Julius Günther Nachf. (Druck von Bär und Herrmann, Leipzig), 1880:42.]
Hegel-Geist—Schopenhauer-Wille
Die versteckten Künstler: die Religiösen Gesetzgeber Staatsmänner als umbildende Mächte: Voraussetzung: schöpferische Unzufriedenheit, ihre Ungeduld—statt am Menschen fortzubilden machen sie Götter und Helden aus vergangenen Größen
3. Die Überwindung des Menschen.
neue Auffassung der Religion
meine Sympathie mit den Frommen—es ist der erste Grad: ihr Ungenügen an sich —
die Selbst-Überwindung als Stufe der Überwindung des Menschen