Herbst 1885 43 [1-3]
43 [2]
Mißverständniß der Logik: sie erklärt nichts, im Gegentheil
Mißverständniß des historischen Entwickelns: das Nacheinander ist eine Beschreibung
Oberflächlichkeit unseres Causalitäts-Sinns.
“Erkenntniß”—in wiefern in einer Welt des Werdens unmöglich?
Mit der organischen Welt ist eine perspektivische Sphäre gegeben.
Erkennbarkeit der Welt—an sich eine Unbescheidenheit für den Menschen.
Auflösung der Instinkte—Verwandlung in Formeln und Formelmenschen. Gegen den Naturalismus und Mechanismus. Die “Berechenbarkeit” der Welt, ob wünschenswerth? damit wäre auch der schöpferische Akt “berechenbar”?
Mechanik eine Art Ideal, als regulative Methode—nicht mehr.
Spott gegen die Idealisten, welche dort die “Wahrheit” glauben, wo sie sich “gut” oder “erhoben” fühlen. Klassisch: Renan, citirt bei Bourget.
Leugnung des leeren Raums und Reduktion der Mechanik auf die Tyrannei des Auges und Getasts.
Leugnung der actio in distans. Gegen Druck und Stoß.
Die Gestalt der Welt als Ursache ihres Kreisprozesses. Nicht Kugel!
Die Kraft continuirlich.
Gegen Laplace-Kant.
Kampf der Atome, wie der Individuen, aber, bei gewisser Stärkeverschiedenheit wird aus zwei Atomen Eins, und aus zwei Individuen Eins. Ebenso umgekehrt aus Eins werden zwei, wenn der innere Zustand eine Disgregation des Macht-Centrums bewerkstelligt.— Also gegen den absoluten Begriff “Atom” und “Individuum”!
Das Atom kämpft um seinen Bestand, aber andere Atome greifen es an, um ihre Kraft zu vermehren.
Beide Prozesse: den der Auflösung und den der Verdichtung als Wirkungen des Willens zur Macht zu begreifen. Bis in seine kleinsten Fragmente hinein hat er den Willen, sich zu verdichten. Aber er wird gezwungen, um sich irgendwohin zu verdichten, an anderer Stelle sich zu verdünnen usw.
Weltkörper und Atome nur größenverschieden, aber gleiche Gesetze.