Juli-August 1888 18 [1-17]
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Zu: die Metaphysiker.
Zur Psychologie der Metaphysik.
Der Einfluß der Furchtsamkeit.
Was am meisten gefürchtet worden ist, die Ursache der mächtigsten Leiden (Herrschsucht, Wollust usw.), ist von den Menschen am feindseligsten behandelt worden und aus der “wahren” Welt eliminirt. So haben sie die Affekte Schritt für Schritt weggestrichen,—Gott als Gegensatz des Bösen, d.h. die Realität in die Negation der Begierden und Affekte angesetzt (das heißt gerade in’s Nichts.)
Insgleichen ist die Unvernunft, das Willkürliche, Zufällige von ihnen gehaßt worden (als Ursache zahlloser phys[ischer] Leiden) Folglich negirten sie dies Element im An-sich-Seienden, faßten es als absolute “Vernünftigkeit” und “Zweckmäßigkeit”.
Insgleichen der Wechsel, die Vergänglichkeit gefürchtet: darin drückt sich eine gedrückte Seele aus, voller Mißtrauen und schlimmer Erfahrung (Fall Spinoza: eine umgekehrte Art Mensch würde diesen Wechsel zum Reiz rechnen)
Eine mit Kraft überladene und spielende Art Wesen würde gerade die Affekte, die Unvernunft und den Wechsel in eudämonistischem Sinne gutheißen, sammt ihren Consequenzen, Gefahr, Contrast, Zu-Grunde-gehn usw.