Oktober-December 1876 19 [1-120]
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Unegoistische Regungen auf egoistische zurückzuführen ist methodisch geboten. Der sociale Instinkt geht auf den Einzelnen zurück, der begreift, daß er nur erhalten bleibt, wenn er sich einem Bunde einverleibt. Die Schätzung des Socialen wird dann vererbt und, da die nützlichsten Mitglieder auch die geehrtesten sind, immer fort gestärkt. Jetzt ist eine helle Flamme da, für das Vaterland alles zu leiden (auch für jede ähnliche Vereinigung z. B. die Wissenschaft). Der egoistische Zweck ist vergessen. Das “Gute” entsteht, wenn man den Ursprung vergißt.— Der elterliche Instinkt ist erst in der Gesellschaft großgezüchtet worden, man braucht Nachkommen, so nimmt man die Ehe in Schutz und ehrt sie.— Auch die unegoistische Liebe (zwischen den Geschlechtern) ist erst wohl eine erzwungene Sache, durch die Societät erzwungen. Später erst gewöhnt und vererbt und endlich wie eine ursprüngliche Regung. Zuerst geht der Trieb nur auf eine Befriedigung, ohne Rücksicht auf das andre Individuum, grausam.— Ob auch alle elterlichen Instinkte der Thiere auf Societät zurückzuführen sind? —