Herbst 1883 20 [1-16]
20 [1]
Du gehst den Weg der Größe: nun ist für dich Abgrund und—Gipfel in Einem beschlossen.
Schaue dich nicht um: das sei dein bester Muth, daß es hinter dir keinen Pfad mehr giebt.
Hier soll dir keiner nachschleichen: wo dein Fuß nur schritt, da ist der Weg ausgelöscht und darüber geschrieben “Unmöglichkeit.”
Nun ist das deine letzte Zuflucht worden, was bisher deine letzte Gefahr war.
Die Zeit ist abgeflossen, wo du noch Wunsch sein durftest: was du jetzt noch bist, soll Hand und Wille und Griff des Wollens sein.
Einige wollen, aber die Meisten werden nur gewollt.
Und alles Gute sollst du dir gewähren als einem, der es sich auch versagen könnte.
Es giebt Schauspieler wider Wissen und Schauspieler wider Willen.
Daß wir unsere Unsterblichkeit ertragen könnten—das wäre das Höchste.
Bin ich dazu gekommen, die kleinen Leute ihre kleinen Tugenden zu lehren? Sie wissen sie schon selber zu finden und rechnen es mir hart an, daß mich ihr Fund nicht neidisch macht.