Sommer-Herbst 1884 26 [401-469]
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Victor Hugo: reich und überreich an pittoresken Einfällen, mit Maler-Augen auf alles Sichtbare sehend, ohne Geschmack und Zucht, flach und demagogisch, sklavisch vor allen klingenden Worten auf dem Bauch, ein Volks-Schmeichler, mit der Evangelisten-Stimme für alle Niedrigen, Mißrathenen, Unterdrückten, aber ohne eine Ahnung von intellektuellem Gewissen und vornehmer Größe. Sein Geist wirkt auf die Franzosen in der Art eines alkoholischen Getränks, das zugleich berauscht und dumm macht. Die Ohren klingen Einem, wenn sein betäubendes Geschwätz losgeht: und man leidet, wie wenn ein Eisenbahn-Zug uns durch einen dunklen Tunnel fährt.
Flaubert: falsche Gelehrsamkeit. Emphase. [Vgl. Prosper Mérimée, Lettres à une inconnue. Précédées d'une étude sur Mérimée par H. Taine. Vol. 2. Paris: Michel Lévy Frères, 1874:208f. s. Nietzsche's Library. New Sources of Nietzsche's Reading: Prosper Mérimée.]
Von Rossini: kein Schauspieler kam ihm gleich, wenn er den Barbier von Sevilla sang. Einer der geistreichsten Menschen. [Vgl. Prosper Mérimée, Lettres à une inconnue. Précédées d'une étude sur Mérimée par H. Taine. Vol. 2. Paris: Michel Lévy Frères, 1874:338. s. Nietzsche's Library. New Sources of Nietzsche's Reading: Prosper Mérimée.]