December 1888 - Januar 1889 25 [1-21]
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Nur indem ich den Verbrecher-Wahsinn brandmarke, brandmarke ich immer die zwei fluchwürdigsten Institutionen, an denen bisher die Menschheit krank ist, die eigentlichen Todfeindschafts-Institutionen gegen das Leben: die dynastische Institution, die sich am Blut der Stärksten, Wohlgerathenen und Herrlichen mästet und die priesterliche Institution, die mit einer schauerlichen Arglist eben dieselben Männer, die Stärksten, Wohlgeratenen Herrlichen von vornherein zu zerstören versucht. Ich finde hier Kaiser und Priester sich einig: ich will hier Richter sein und alle Jahrtausende mit dem verbrecherischen Wahnsinn von Dynasten und Priestern ein Ende machen ... Die M[ensch]h[eit] hat sich dergestalt gewöhnt an diesen Wahsinn, daß sie heute die Heere nöthig zu haben glaubt zum Zweck der Kriege ... Ich sagte, scheint es, eben eine Absurdität ... Niemand verlangt strenger als ich, daß Jedermann Soldat ist: es giebt durchaus kein anderes Mittel, ein ganzes Volk zu den Tugenden des Gehorchens und Befehlens, zum Takt, in Haltung und Gebärden, zu der fröhlichen und tapferen Art, [—], zu der Freiheit des Geistes inzwischen zu erziehen—es ist bei weitem unsere erste Vernunft in der Erziehung, daß Jedermann Soldat [ist] es giebt auch kein anders Mittel um über jede Kluft von Rang, Geist Aufgabe hinweg, ein männliches gegenseitiges Wohlwollen über ein ganzes Volk hinzubreiten.— “Dienst und Pflicht” [— — —], Segen der Arbeit—so redet immer die verfluchte Dynastie, wenn sie M[enschen] nöthig hat. Daß man eine solche Auslese der Kraft und Jugend und Macht nachher vor die Kanonen stellt, ist Wahsinn.