Winter 1869-70 - Frühjahr 1870 2 [1-31]
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Allem Schaffen haftet etwas Dunkles Elementares an. Das Selbstbewußtsein hat eine Binde vor den Augen. Homer ist blind. Dies gilt von den reflektirtesten Zeitaltern. Von der bewußten Aesthetik des homerischen Zeitalters kann man sich kaum einen hinreichend naiven Begriff machen. Hier war alles Trieb. Die Zuhörer waren noch unreflektirter: wie Kinder Mährchen hören, schätzten sie die Sänger ab, nach dem besten Stoffe. Aber der Sänger trat ihnen überhaupt zurück: der Stoff ist das Begehrte. Eigenthum und Fremdthum sind bei den Dichtern solcher Zeiten noch nicht ausgebildet.
Alle Anschauungen der homerischen Frage, die von dem Dichtergenius Homer ausgehen, verfehlen die Erklärung des Homer.
Die Stofflichkeit in der alten Agonsage ausgedrückt:
Welcker’s Auffassung ein •<"PD@<4F:`l,
Hoffmanns “Dichter” unnöthig. [Vgl. Emannuel Hoffmann, Homeros und die Homeriden-Sage von Chios. Wien: Carl Gerold's Sohn: 1856.]