Winter 1869-70 - Frühjahr 1870 2 [1-31]
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Es ist Unsinn von einer Vereinigung von Drama Lyrik und Epos im alten Heldenliede zu sprechen. Denn als das Dramatische wird hier genommen das Tragische: während das unterschiedlich Dramatische nur das Mimische ist.
Der erschütternde Ausgang, n`$@l und §8g@l haben gar nichts mit dem Drama zu thun: und sind der Tragödie zu eigen, nicht indem sie Drama ist. Jede Geschichte kann sie haben: die musikalische Lyrik aber am meisten. Wenn das langsame aber ruhige Entfalten von Bild um Bild Sache des Epos ist, so steht es als Kunstwerk überhaupt höher. Alle Kunst verlangt ein “außer sich sein,” eine §6FJ"F4l; von hier aus geschieht der Schritt zum Drama, indem wir nicht in uns zurückkehren, sondern in fremdes Sein einkehren, in unserer §6FJ"F4l; indem wir uns als Verzauberte geberden. Daher das tiefe Erstaunen beim Anschauen des Dramas: der Boden wankt, der Glaube an die Unlöslichkeit des Individuums.
Auch bei der Lyrik sind wir erstaunt, unser eigenstes Fühlen wieder zu empfinden, es zurückgeworfen zu bekommen aus anderen Individuen.