Ende 1874 37 [1-8]
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Übersetzen: aber Verse machen verdirbt einem die Sprache.
Nie sich scheuen, deutlicher zu sein als der Autor.
Das “zwischen Zeilen lesen” ist in ein offneres Anspielungswesen zu übertragen.
Mitunter sieht man die weissen Knochen zu sehr bei Aristoteles (so gewiss auch die Magerkeit am Platze ist).
Aussichten auf die Zukunft der Sprache; es ist Zeit für lebenslange Arbeit an ihr.
Vom unglücklichen Gedanken an eine Akademie auszugehen —
Unsre Mittel und Wege zur Cultur zu kommen sind der Kraft und Gesundheit der Cultur feindlich.
Das Problem der Kunstprosa; zu einer gewissen Zeit nothwendig, als das einzige, was die Sprache noch erhält; aber ungeheurer Verlust einbegriffen.
Der Kampf um die Prosa (Schrift- und Redeprosa).
Die unmoralischen Bedingungen der einzelnen Dichtungsarten, z. B. Ungeduld des Zuhörers beim Drama: ebenso die intellectuellen Beschränktheiten, die zu jeder speziellen Kunst nöthig sind.
Zum Lesen: wir sind eine Zeit, deren Cultur an den Mitteln der Cultur zu Grunde geht.
Keller. Auerbach. Heine. Grimm.
Auerbach kann weder erzählen noch denken; er stellt sich nur so an. Dagegen ist er in seinem Element, wenn er in einer weichlichen geschwätzigen Rührung schwimmen kann; doch sind wir nicht gern in seinem Elemente.
Eine gute Schrift wird, wo sie wirkt, vergessen machen, dass sie litterarisch ist; sie wirkt als Wort und Handlung eines Freundes; wer möchte darüber etwas drucken lassen!
Der Niedergang der Bildung zeigt sich in Verarmung der Sprache; das Deutsche der Zeitungen ist eine 6@4<Z bereits. Man kann der Sprache äusserlich aufhelfen (2. und 3. Jahrhundert n. Chr.).