Frühjahr 1884 25 [1-100]
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Über Walter Scott: erkennt mehr das Werk eines “Décorateur, als das eines Malers.” Er malt, was sich den Blicken bietet: die Analyse der Gefühl échappe à cette plume, qui n’est jamais qu’un pinceau.— Seine Poesie ist nicht l’expression immédeate de ce qui se passe dans son âme, er entschlüpft der Manier nicht, weil il ne prend pas lui-même assez de part à ce qu’il dit. “Anschein der Wahrheit.” Man wünscht sublime Züge, wo die Seele sich mit Einem Wort enthüllt.— Er ist der Rossini de la littérature—er wählt mit nicht genug Geschmack di Einzelheiten, die am bemerkenswerthesten sind. Seinen Bildern fehlt die Perspektive—zuviel Objekte im Vordergrund, parce qu’il ne sait pas prendre un parti pour la lumière. Es sind Prozession—nicht eine Handlung, für welche der Künstler allen Anschauern den einzigen richtigen point de vue giebt. An Stelle des Genies histor[ischer] Instinkt. Durch sein Talent, Illusion zu schaffen, wird er der populärste Autor des temps peu consciencieux où nous vivons. Sein Verdienst eine Revolution: er hat besser als irgend jemand vor ihm das Problem des histor[ischen] Romans gelöst. “pour avoir su ramener, si [ce] n’est le sentiment, au moins la mode du vrai dans le siècle du faux.” [Vgl. Astolphe Custine, Mémoires et voyages, ou lettres écrit à diverses époques, pendant des courses en Suisse, en Calabre, en Angleterre, et en Ecosse. Vol. 2. Paris: Vezard, 1830:380-83.]