September-Oktober 1888 22 [1-29]
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Die Kunst, mich zu trennen,—auseinander zu halten, Eine Hälfte Jahre lang zu vergessen ...
Vortheile aus meiner Krankheit ziehen: die Entlastung von der großen Spannung
das liebevolle Rachenehmen-Lernen für das Kleine.
Es würde mir unmöglich sein, zu erklären, was ich als den schlimmsten Zufall meines Lebens betrachte,—es klänge nicht nur paradox, es klänge undankbar, niedrig.
Die Art Wohlwollen, die ich erfahren habe, hat in vielen Fällen auf mich einen schlimmeren Eindruck gemacht als irgend eine Art Bosheit und Feindseligkeit. Es ist so viel Zudringlichkeit, so viel Mangel an Distanz-Gefühl im Glauben, wohlthun zu können: ich habe öfter das Wohlthun-wollen unter den allgemeinen Begriff der Brutalität gefaßt
Warum ich nie gelitten habe: “unerkannt” zu sein, nicht gelesen zu werden
Noch in meinem 45ten Jahre geben mir Gelehrte der Basler Universität in aller Gutmüthigkeit zu verstehen, die litterarische Form meiner Schriften sei der Grund, weshalb man mich nicht lese, ich sollte das anders machen.