Mai-Juni 1888 17 [1-9]
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[Vgl. Ferdinand Brunetière, "Le mal du siècle." In: Histoire et littérature. Paris: Lévy, 1884:309 f. Edmond and Jules Huot de Goncourt, Idées et sensations. Paris: Charpentier, 1877. Journal des Goncourt. Vol. 2: 1862-1865. Paris: Charpentier, 1887:279. "Et le mot du docteur Moreau de Tours: 'Le génie est une névrose.'" Henri Joly, Psychologie des grands hommes. Paris: Hachette, 1883:75f.]
Zur Physiologie der Kunst.
1. der Rausch als Voraussetzung: Ursachen des Rausches.
2. typische Symptome des Rausches
3. das Kraft- und Füllegefühl im Rausche: seine idealisirende Wirkung
4. das thatsächliche Mehr von Kraft: seine thatsächliche Verschönerung. Erwägung: in wiefern unser Werth “schön” vollkommen anthropocentrisch ist: auf biologischen Voraussetzungen über Wachsthum und Fortschritt. Das Mehr von Kraft z.B. beim Tanz der Geschlechter. Das Krankhafte am Rausche; die physiologische Gefährlichkeit der Kunst —
5. das Apollinische, das Dionysische ... Grundtypen: umfänglicher, verglichen mit unseren Sonder-Künsten
6. Frage: wohin die Architektur gehört
7. die Mitarbeit der künstlerischen Vermögen am normalen Leben, ihre Übung tonisch: umgekehrt das Häßliche
8. die Frage der Epidemie und der Contagiosität
9. Problem der “Gesundheit” und der “Hysterie”—Genie = Neurose
10. die Kunst als Suggestion, als Mittheilungs-Mittel, als Erfindungsbereich der induction psycho-motrice
11. Die unkünstlerischen Zustände: Objektivität, Spiegelwuth, Neutralität. Der verarmte Wille; Verlust an Capital
12. Die unkünstlerischen Zustände: Abstraktivität. Die verarmten Sinne.
13. Die unkünstlerischen Zustände: Auszehrung, Verarmung, Ausleerung,—Wille zum Nichts. Christ, Buddhist, Nihilist. Der verarmte Leib.
14. Die unkünstlerischen Zustände: Idiosynkrasie (—die der Schwachen, Mittleren). Die Furcht vor den Sinnen, vor der Macht, vor dem Rausch (Instinkt der Unterlegenen des Lebens)
15. Wie ist tragische Kunst möglich?
16. Der Typus des Romantikers: zweideutig. Ihre Consequenz ist der “Naturalismus” ...
17. Problem des Schauspielers—die “Unehrlichkeit”, die typische Verwandlungskraft als Charakter-Fehler ... der Mangel an Scham, der Hanswurst, der Satyr, der Buffo, der Gil Blas, der Schauspieler, der den Künstler spielt ...
18. Die Kunst als Rausch, medizinisch: Amnestie. tonicum ganze und partielle Impotenz