Herbst 1883 17 [1-89]
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Und wenn du das Leben einst nicht aushalten kannst, mußt du suchen, es lieb zu gewinnen—solches nämlich war immer der Kunstgriff der Weisesten.
Wahrlich ihrer Kunst kühnster Griff war es, gerade dann an einen Gott zu glauben, wenn sie den Teufel sich zu nahe spürten.
Sie lernten die Namen tauschen: und so täuschten sie sich über die Dinge—siehe da die ganze Kunst der Weisesten!
Zum Eigennutz sind die Meisten zu wahnsinnig—ihr Glück macht sie alle wahnsinnig.
Sie opfern Alles für Eins—das ist irgend eine Liebe; dieser Eigensinn und Eigen-Hang hängt über Allen.
Aus ihrer Liebe quillt ihr heißer Wahnsinn—der aber ist ein schlechter Rechner und verachtet die Krämer-Tugenden.
Die Krämer-Tugend aber und des Krämers geldklebrige Finger und kaltes Auge—das ist noch unter der Würde des Thieres.
Alles was bezahlt werden kann ist wenig werth: diese Lehre speie ich den Krämern ins Gesicht.
Es giebt Dinge, ob es schon die Krämer nicht wissen—in deren Nähe Geld wie eine Schamlosigkeit klingt.
Geld geht durch alle Finger: darum lerne mit Handschuhen Geld angreifen.
Gelobt sei die kleine Armut: denn alle Krämer trachten nach großem Reichthum.