Sommer 1872 - Anfang 1873 19 [151-330]
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Selbst ein ehrenfester Bibelkritiker, wie David Strauß, fängt an, wie eine Köchin aus der chemischen Garküche zu reden, wenn der Hegelsche, Dunst allmählich von ihm abgeflogen ist. Die bekanntlich so “gebildeten” Deutschen verstehen sich darauf, mit Naturwissenschaften sich nur als entlaufene Kandidaten der Theologie zu befassen, und hören nur dahin, wo ihnen das “Wunder” recht kräftig in Verruf gethan erscheint.
Jetzt lernt man nun gar, seiner engen Philisterhaftigkeit recht herzlich froh zu sein—der Philister hat seine Unschuld verloren (Riehl). Der Philister und der windige “Gebildete” unserer Zeitungsatmosphäre reichen sich brüderlich die Hand und unter dem gleichen Jauchzen vernichtet der Bonner Afterphilosoph Jürgen Bona-Meyer den Pessimismus und Riehl Jahn oder Strauß die neunte Symphonie.
Wie sich so ein buchhändlerisches Gemächte, eben ein Freitagscher Roman ausnimmt, das empfinden jetzt gar zu wenige: unsere abgeblaßten Herrn von dem Litteraturgewerbe werden da reckenhaft grotesk und reden wie die drei Gewaltigen zusammen—oder sie ergetzen sich an weichlichen Nixen in der Manier des Malers Schwind.
Wenn ihr nicht groß seid, so hütet euch vor dem Großen.