Herbst 1880 6 [101-200]
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der kaufmännische Geist hat die große Aufgabe, den Menschen, die der Erhebung unfähig sind, eine Leidenschaft einzupflanzen, die ihnen weite Ziele und eine vernünftige Verwendung des Tages giebt, zugleich aber auch sie so aufbraucht, daß sie alles Individuelle nivellirt und vor dem Geiste wie vor einer Ausschweifung schützt. Er bildet eine neue Gattung Menschen welche die Bedeutung haben wie die Sklaven im Alterthum. Daß sie reich werden, giebt ihnen so lange Einfluß, als die Geistmächtigen ihren Vortheil nicht kennen, und Politik machen wollen. Dieser Arbeiterstand zwingt auf die Dauer die höheren Nat sich auszuscheiden und eine Aristokratie zu bilden. Einstweilen gehören die Künstler und Gelehrten zu diesem Arbeiterstande, sie dienen ihm, weil sie viel Geld wollen. Die Unfähigkeit der Muße und der Leidenschaft ist Allen zu eigen (folglich eine große Affektation von beiden bei den Künstlern, weil diese durch etwas Ungewöhnliches unterhalten wollen) Das Geldinteresse zwingt ihnen ein politisches Interesse auf, und dies ein religiöses Interesse: sie müssen Theile von sich selber in Abhängigkeit und Respekt erhalten—deshalb die englische Bigotterie, als die des kaufmännischen Geistes.