Frühjahr 1884 25 [401-526]
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NB. das Princip der Erhaltung des Individuums (oder “die Todesfurcht”) ist nicht aus Lust- und Unlust-Empfindungen abzuleiten, sondern etwas Dirigirendes, eine Werthschätzung, welche schon allen Lust- und Unlust-Gefühlen zu Grunde liegt.
— Noch mehr gilt dies von der “Erhaltung der Gattung”: aber dies ist nur eine Folge des Gesetzes der “Erhaltung des Individuums,” kein ursprüngliches Gesetz.
— Erhaltung des Individuums: d. h. voraussetzen, daß eine Vielheit mit den mannichfaltigsten Thätigkeiten sich “erhalten” will, nicht als sich-selber-gleich, sondern “lebendig”—herrschend—gehorchend—sich ernährend—wachsend —
Alle unsere mechanischen Gesetze sind aus uns, nicht aus den Dingen! Wir construiren nach ihnen die “Dinge.”
Die Synthese “Ding” stammt von uns: alle Eigenschaften des Dinges von uns. “Wirkung und Ursache” ist eine Verallgemeinerung unseres Gefühls und Urtheils.
Alle die Funktionen, welche die Erhaltung des Organismus mit sich bringen, haben sich allein erhalten und fortpflanzen können.
Die intellektuellen Thätigkeiten haben sich allein erhalten können, welche den Organismus erhielten; und im Kampfe der Organismen haben sich diese intellektuellen Thätigkeiten immer verstärkt und verfeinert, d.h. — — —
NB.— der Kampf als Herkunft der logischen Funktionen. Das Geschöpf, welches sich am stärksten reguliren, discipliniren, urtheilen konnte—mit der größten Erregbarkeit und noch größerer Selbstbeherrschung—ist immer übrig geblieben.