August-September 1885 41 [1-16]
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— — — Was aber den angeführten Imperativ des deutschen Instinkts betrifft, welcher gebietet: “Keine neuen Juden mehr! Und die Thore nach dem Osten zu geschlossen halten!”—so dürfte die kluge Erwägung den deutschen Juden selber zu einer derartigen “Grenz-regulirung” rathen: ihre Aufgabe, in das deutsche Wesen hineinzuwachsen und zu einem deutscheren Typus des Ausdrucks und der Gebärde, endlich der “Seele” zu gelangen—denn dies ist der Gang, von Außen nach Innen, vom “Schein” zum “Sein”—darf nicht immer wieder durch die schauerliche und verächtliche Häßlichkeit neu einwandernder polnischer und russischer, ungarischer und galizischer Juden ins Unlösbare zurückgeschoben werden. Hier ist der Punkt, wo die Juden auch ihrerseits zu handeln, nämlich sich “Grenzen zu setzen” haben:—der einzige und letzte Punkt, in dem jüdischer und deutscher Vortheil sich noch zu einem gemeinsamen Vortheile ausgleichen könnte: aber freilich, es ist Zeit, ja die höchste Zeit!