Frühjahr-Sommer 1883 7 [101-274]
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19) Aidos ist die Regung und Scheu, nicht Götter, Menschen und ewige Gesetze zu verletzen: also der Instinkt der Ehrfurcht als habituell bei dem Guten. Eine Art Ekel vor der Verletzung des Ehrwürdigen. [Vgl. Leopold Schmidt, Die Ethik der alten Griechen. Bd. 1. Berlin: Verlag von Wilhelm Hertz (Bessersche Buchhandlung), 1882:168ff.]
Die griechische Abneigung gegen das Übermaß, in dem freudigen I[nstinkt der] Hybris, [gegen] die Überschreitung seiner Grenzen, ist sehr vornehm—und altadelig! Es ist die Verletzung des Aidos ein schrecklicher Anblick für den, welcher an Aidos gewöhnt ist. [Vgl. Leopold Schmidt, Die Ethik der alten Griechen. Bd. 1. Berlin: Verlag von Wilhelm Hertz (Bessersche Buchhandlung), 1882:170f.]
i`k@l = à$k4l Übersättigung, Berauschtsein vom Glück [Vgl. Leopold Schmidt, Die Ethik der alten Griechen. Bd. 1. Berlin: Verlag von Wilhelm Hertz (Bessersche Buchhandlung), 1882:267f.]
Hybris und Zorn schließen sich aus (Eudem. Ethik 1149 b), denn Hybris setzt eine freudige, Zorn eine schmerzliche Beschaffenheit voraus. [Vgl. Leopold Schmidt, Die Ethik der alten Griechen. Bd. 1. Berlin: Verlag von Wilhelm Hertz (Bessersche Buchhandlung), 1882:261.]
Die Freien, Mässigen erfanden den Wettkampf als die immer wachsende Verfeinerung jenes Macht-Äußerungsbedürfnisses: durch den Wettkampf wurde der Hybris vorgebeugt: welche durch lange Unbefriedig[ung] des Machtgelüstes entsteht.
Neid—der Schmerz über das gegenwärtige oder vergangene Glück der Freunde: ganz griechisch gedacht! [Vgl. Leopold Schmidt, Die Ethik der alten Griechen. Bd. 1. Berlin: Verlag von Wilhelm Hertz (Bessersche Buchhandlung), 1882:260.]
Wenn Zorn “süßer als Honig” ist—süßer als Zorn — — —