Frühjahr-Sommer 1883 7 [101-274]
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Kampf der Gewebe muß zum Gleichgewicht zwischen den Theilen führen, oder das Ganze geht zu Grunde.
Gewebe welche zu lebenskräftig sind, auch wenn sie noch so nützlich wären, richten das Ganze zu Grunde. Die Geschwülste z. B. sind solche mit abnormer Lebenskraft ausgestattete Gewebe: sie entfalten sich auf Kosten der Nahrung und des Raumes der Anderen und zerstören das Ganze.
Schon durch abnorme Schwächung des einen Gewebes kann das andere das Übergewicht erhalten. [Vgl. Wilhelm Roux, Der Kampf der Theile im Organismus. Leipzig: Engelmann, 1881:96f.]
Mangel an Gleichgewicht zwischen den Geweben führt rasch zum Tode der Individuen und zur Elimination derselben und ihrer nachtheilhaften Qualität aus der Reihe der Lebenden: bloß Zustände des Gleichgewichts bleiben übrig: so würde eine harmonische Einheit des ganzen Organism gezüchtet durch Selbst-Elimination des Abweichenden. [Vgl. Wilhelm Roux, Der Kampf der Theile im Organismus. Leipzig: Engelmann, 1881:98.]
Der Kampf der Gewebe wird zu einem regulirenden Princip: Princip der funktionellen Selbstgestaltung der zweckmäßigsten Größenverhältnisse. [Vgl. Wilhelm Roux, Der Kampf der Theile im Organismus. Leipzig: Engelmann, 1881:102.]