Frühjahr-Sommer 1883 7 [101-274]
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Teichmüller: die Gefühle der Lust oder Unlust sind Zeichen für die Stellung, welche das Ich als Ganzes der einzelnen Thätigkeit gegenüber einnimmt: alles dies ist Wille, so fern wir auf das Ich als den Einen Beziehungspunkt hinblicken: die beiden gegensätzlichen Grundformen: das Begehren und das Verabscheuen. Blicken wir auf den Anderen Beziehungspunkt hin, so bleibt die Thätigkeit selber als solche unbewußt, ihr zugehöriges Was wird aber jedesmal bewußt, und so wird dies Was zum Zeichen für das, was wir bezeichnen wollen. Entsprechend dem Verabscheuen und Begehren nennen wir den zugehörigen ideellen Beziehungspunkt ein Übel oder ein Gut und bezeichnen ihn durch den Inhalt der zugehörigen Empfindungen oder Anschauungen. Alle Bilder unsrer Anschauung und alle unsere Thätigkeiten stehen in gewissen regelmässigen Beziehungen z.B. das Anschauungsbild der Rose und die Empfindung des Duftes. So bezeichnet schon das Kind das Eine als Mittel, das Andere als Erfolg. [Vgl. Gustav Teichmüller, Die wirkliche und die scheinbare Welt. Neue Grundlegung der Metaphysik. Breslau: Koebner, 1882:82-83.]