Frühjahr-Sommer 1883 7 [101-274]
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Die Vorstellung eines freudigen nützlichen Resultats der Handlung wirkt freudig, anregend, das Blut strömt lebhafter. Insofern hat der Zweck einer Thätigkeit noch eine anregende, lusterregende Kraft während des Handelns.
Also: die Thätigkeit des Triebes ist mit Lust verknüpft. Das Ziel der Thätigkeit wird vorgestellt und wirkt ebenfalls Lust, auch Vermehrung der Thätigkeit (das Ziel ist die Thätigkeit eines anderen Triebes). Aber der Trieb selber will nicht ein Resultat seines Thuns. Unser Verstandes-Trieb freilich hat im Setzen des Zwecks seine Lust—das ist seine Thätigkeit; ebenfalls in dem Ausdenken der Mittel—logische Lust in allem Handeln.
In jeder Handlung sind viele Triebe thätig.
Mindestens
1) der im Thun sich befriedigt
2) der im Setzen von Zweck und Mittel sich befriedigt
3) der im Vorwegnehmen des Erfolgs sich befriedigt.
Der Trieb befriedigt sich d.h. er ist thätig, indem er sich der Reize bemächtigt und sie umbildet. Um sich ihrer zu bemächtigen, muß er kämpfen: d. h. einen anderen Trieb zurückhalten, dämpfen. In Wahrheit besteht er immer als Thätiger: aber seine Ernährung bringt größere Kraftmengen mit sich, so daß auch seine Kraftleistung verschieden sein muß. Der Trieb selber ist aber nichts Anderes als ein bestimmtes Thätig sein: eine Personification.