Anfang 1874 bis Frühjahr 1874 32 [1-83]
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Es liegt etwas Komisches darin: Wagner kann die Deutschen nicht überreden, das Theater ernst zu nehmen. Sie bleiben kalt und gemüthlich—er ereifert sich, als ob das Heil der Deutschen davon abhienge. Jetzt zumal glauben die Deutschen ernsthafter beschäftigt zu sein und es kommt ihnen wie eine lustige Schwärmerei vor, dass Jemand der Kunst so feierlich sich zuwendet.
Reformator ist Wagner nicht, denn bis jetzt ist Alles beim Alten geblieben. In Deutschland nimmt jeder seine Sache ernst, da lacht man über den, der für sich allein das Ernstnehmen praetendirt.
Einwirkung der Geldkrisen.
Allgemeine Unsicherheit der politischen Lage.
Zweifel an der besonnenen Leitung der d[eutschen] Geschicke.
Zeit der Kunstaufregungen (Liszt usw.) vorüber.
Eine ernste Nation will sich einige Leichtfertigkeit nicht verkümmern lassen, die Deutschen nicht in den theatralischen Künsten.
Hauptsache: die Bedeutung der Kunst, wie sie Wagner hat, passt nicht in unsre gesellschaftlichen und arbeitenden Verhältnisse. Daher instinktive Abneigung gegen das Ungeeignete.