Frühjahr 1884 25 [301-400]
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Grundsatz: wie die Natur sein: zahllose Wesen zum Opfer bringen können, um Etwas mit der Menschheit zu erreichen. Man muß studiren, wie thatsächlich irgend ein großer Mensch zu Stande gebracht worden ist. Alle bisherige Ethik ist grenzenlos beschränkt und lokal: blind und verlogen gegen die wirklichen Gesetze außerdem noch. Sie war da, nicht zur Erklärung, sondern zur Verhinderung gewisser Handlungen: geschweige denn zur Erzeugung
Wissenschaft ist eine gefährliche Sache: und bevor wir nicht ihrethalben verfolgt werden, ist es Nichts mit ihrer “Würde.” Oder gar wenn man in die Volksschule Wissenschaft trägt: und jetzt gar die Mädchen und die Gänse anfangen, wissenschaftlich zu schnattern; das liegt daran, daß sie immer mit moralischer Tartüfferie betrieben wurde.
Damit will ich ein Ende machen.
Alle Voraussetzungen der bestehenden “Ordnung” widerlegt.
1. Gott widerlegt: weil alles Geschehen weder gütig noch klug noch wahr ist;
2) weil “gut” und “böse” keine Gegensätze sind und die moralischen Werthe sich verwandeln
3) weil “wahr” und “falsch” beide nöthig sind—Täuschenwollen wie Sich-täuschen-lassen eine Voraussetzung des Lebendigen ist
4) “unegoistisch” gar nicht möglich. “Liebe” falsch verstanden. “Gebet” gleichgültig; “Ergebung” gefährlich.