Frühjahr 1884 25 [301-400]
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Wille—ein Befehlen: insofern aber diesem bewußten Akte ein unbewußter zu Grunde liegt, brauchen wir uns auch nur diesen wirksam zu denken. Aber bei einem Befehl an einen Gehorchenden? Das Wort des Befehls wirkt nicht als Wort, nicht als Laut, sondern als das, was sich verbirgt hinter dem Laut: und vermöge dieser Aktion wird etwas fortgeleitet. Aber die Reduktion der Laute auf “Schwingungen” ist doch nur der Ausdruck desselben Phänomens für einen anderen Sinn—keine “Erklärung.” Hinter der “sichtbaren” Schwingung verbirgt sich wieder der eigentliche Vorgang.
Die Wissenschaft ist darauf aus, dieselben Phänomene durch verschiedene Sinne zu interpretiren und alles auf den deutlichsten Sinn, den optischen, zu reduziren. So lernen wir die Sinne kennen—der dunklere wird durch den helleren erleuchtet.
Die Bewegungen von Molekülen sind eine Consequenz des Gesichtssinnes und des Tastsinnes.— Wir verfeinern die Sinne—wir erklären Nichts. Hinter jedem “Willen” “Fühlen” setzen wir einen Bewegungs-Prozeß voraus, der für das Auge dasselbe wäre.