Frühjahr 1884 25 [301-400]
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Der große Mensch fühlt seine Macht über ein Volk, sein zeitweiliges Zusammenfallen mit einem Volke oder einem Jahrtausende: diese Vergrößerung im Gefühl von sich als causa und voluntas wird mißverstanden als “Altruismus” —
— es drängt ihn nach Mitteln der Mittheilung: alle großen Menschen sind erfinderisch in solchen Mitteln. Sie wollen sich hineingestalten in große Gemeinden, sie wollen Eine Form dem Vielartigen, Ungeordneten geben, es reizt sie das Chaos zu sehn
— Mißverständniß der Liebe. Es giebt eine sklavische Liebe welche sich unterwirft und weggiebt: welche idealisirt und sich täuscht—es giebt eine göttliche Liebe, welche verachtet und liebt und das geliebte umschafft, hinaufträgt. —
— jene ungeheure Energie der Größe zu gewinnen, um, durch Züchtung und anderseits durch Vernichtung von Millionen Mißrathener, den zukünftigen Menschen zu gestalten und nicht zu Grunde zu gehen an dem Leid, das man schafft, und dessen Gleichen noch nie da war! —
— Gesinnung der Mißrathenen, sich zu opfern: das der Sinn der Orden, welche sich Keuschheit geloben.
— der Genuß an Formen in den bildenden Künsten: sie theilen einen Zustand des Künstlers mit (ruhig-verehrend). Der Musiker ist von den Affekten bewegt, ohne daß er Objekte dazu sieht—und theilt seinen Zustand mit. Viel umfänglicher als die Zustände des Malers.