Sommer bis Ende Sept. 1875 12 [1-33]
12 [9]
— — — schreiben: zu Goethe’s Zeit regierte ganz Andres.
Degeneration: jetzige Dichter und Litteraten, junges Deutschland, Romantik, Goethe.
Progeneration: Luther Goethe Schiller Schopenhauer Beethoven Wagner.
Fortpflanzung des deutschen Wesens hoch über allem (Nach-Luther).
Was die Kunst in unsrer Zeit ist. Meistens etwas Entwürdigtes oder Einsiedlerisch-Selbstisches.
Was ist Bayreuth?
Nichts Harmloses.
Stellung der Kunst zur •<V(i0.
Vielleicht übertreibt unsere Empfindung etwas: wir sind genöthigt, zuviel Nöthe durch Eins wieder gut zu machen, durch Bayreuth.
Die Kunst ist jetzt im Geblüte einiger Menschen so mächtig geworden, um nun auch ihr Verhältniß zur übrigen Welt zu bestimmen.
Das ist eine Revolution, was jetzt in Bayreuth vor sich geht, die Constitution einer neuen Macht, die fern davon ist, sich nur aesthetisch zu fühlen.
Für den tieferen Blick ist es nichts Revolutionäres: sondern der Fortgang des deutschen Geistes in seinen Genien: in besonders schrecklicher ja verwirrender Beleuchtung durch das politische Prunken mit dem Nationalen (während das, was von den Nationalen verehrt wird, gerade uns beinahe als das Feindselige, mindesten als das Gefährlichste gilt).
Das aesthetische Phänomen fragt an: sucht voraus: giebt es noch verwandte Kräfte?