Herbst 1881 11 [101-200]
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Zum “Entwurf einer neuen Art zu leben.”
Erstes Buch im Stile des ersten Satzes der neunten Symphonie. Chaos sive natura: “von der Entmenschlichung der Natur.” Prometheus wird an den Kaucasus angeschmiedet. Geschrieben mit der Grausamkeit des 5kVJ@l, “der Macht.”
Zweites Buch. Flüchtig-skeptisch-mephistophelisch. “Von der Einverleibung der Erfahrungen.” Erkenntniss = Irrthum, der organisch wird und organisirt.
Drittes Buch. Das Innigste und über den Himmeln Schwebendste, was je geschrieben wird: “vom letzten Glück des Einsamen”—das ist der, welcher aus dem “Zugehörigen” zum “Selbsteignen” des höchsten Grades geworden ist: das vollkommene ego: nur erst dies ego hat Liebe, auf den früheren Stufen, wo die höchste Einsamkeit und Selbstherrlichkeit nicht erreicht ist, giebt es etwas anderes als Liebe.
Viertes Buch. Dithyrambisch-umfassend. “Annulus aeternitatis.” Begierde, alles noch einmal und ewige Male zu erleben.
Die unablässige Verwandlung—du musst in einem kurzen Zeitraume durch viele Individuen hindurch. Das Mittel ist der unablässige Kampf.
| Sils-Maria | 26. August 1881 | |||||||||
“allem Hübschen und Gefälligen aus dem Wege gehen, als ein weltverachtender Gewaltmensch” sagt J. Burckhardt bei Palazzo Pitti) [Vgl. Jacob Burckhardt, Der Cicerone. Eine Anleitung zum Genuss der Kunstwerke Italiens. Leipzig: Seemann, 1869:175.]