Sommer 1883 13 [1-36]
13 [11]
Der Weg durch viele Seelen.
Ich komme daher wie ein starker Wind: und diesen Rath rathe ich meinen Feinden: hütet euch gegen den Wind—zu spein!
Durch hundert Seelen ging ich meinen Weg, manchen Abschied nahm ich schon, ich kenne die herzbrechenden letzten Stunden.
So aber will es mein Schicksal. Oder daß ich euch redlich rede: solch Schicksal will—mein Wille!
Wer ein Finder seiner selber werden will, muß lange als ein Verlorener gelten.
Wann war je ein großer Mensch sein eigner Anhänger und Liebhaber? trat er doch eben von sich bei Seite, als er auf die Seite—der Größe trat!
In dunkle Gewitter will ich verschwinden: und für den letzten Augenblick will ich Mensch zugleich und Blitz sein!
Wohl zog ich den Schluß: nun zieht er mich.
Vorüber rauschte die Welle: das Kind weint, weil sie sein Spielzeug mit in die Tiefe riß.
Aber dieselbe Welle schüttet ihm hundert neue Spielwerke aus im weichen Sande. Also weint mir nicht ob meinem Vorübergehen!
Und ewig, gleich des Ringes Durst, ist auch mein Durst nach mir: sich wieder zu erreichen, ringt und dreht sich jeder Ring.
Herrisch kam das Erlebniß: aber mein Wille sprach: da lag es schon bittend auf den Knien.
Manchen Abschied nahm ich schon, aber ich warf nicht die Thüre zu: so hörten eure stumpfen Ohren nichts davon.