Sommer 1883 13 [1-36]
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Von den Schauspielern.
Ist nicht das Meer der Pfau der Pfauen? Noch vor dem häßlichsten aller Büffel rollt es seinen Schweif hin, nimmer wird es seines Spitzenfächers von Silber und Seide müde.
Trutzig blickt der Büffel dazu, dem Sande nahe in seiner Seele, näher noch dem Dickicht, am nächsten aber dem Sumpfe: was ist ihm Schönheit und Meer und Pfauen-Zierath!
Dieses Gleichniß gebe ich euch den Schauspielern. Wahrlich, euer Geist selber ist der Pfau der Pfauen und ein Meer von Eitelkeit.
Zuschauer will euer Geist: solltens auch Büffel sein!
Ihr spielt: und wollt, daß euren Spielen zugeschaut werde—euch Alle heiße ich Schauspieler.
Ob ihr euch selber als Dichter preist oder als Tänzer, ob ihr des Volkes Stimme euch nennt und die Diener der gemeinen Wohlfahrt:
Ob ihr lehrt oder malt oder tönt oder das Spiel “Schwarz auf Weiß” spielt, das armselige:
Eine Satzung und Gier spricht aus all eurem Thun: “ich will mir einen Namen machen!—so spricht sie.
Der Glaube macht selig—so sagt ihr Alle—zumal der Glaube an uns!
Ich horchte auf Wiederhall, aber ich hörte nur Lob.
Ich wollte sie bauen und aufbauen—aber das Gesindel will gerade umgeworfen werden!
Viel von sich reden ist auch ein Mittel sich zu verbergen.