Herbst 1881 11 [1-100]
11 [41]
Die Entstehung des Denkers und die Gefahren, an denen eine solche Entstehung gewöhnlich ihr Ende findet. 1) die Eltern wollen ihres Gleichen aus ihm machen 2) man gewöhnt ihn an Beschäftigungen, die ihm die Kraft und die Zeit zum Denken wegnehmen; Berufe usw. 3) man erzieht ihn zu einer kostspieligen Lebensweise, der er nun wieder viel Kraft zuwenden muß, um die Mittel dazu zu schaffen 4) man gewöhnt ihn an Freuden, welche die des Denkens farblos erscheinen lassen, und an eine Stimmung der Unbehaglichkeit in Gegenwart der Denker und ihrer Werke 5) der Geschlechtstrieb will ihn antreiben, sich mit einem Weibe zu verbinden und fürderhin für die Kinder zu leben—nicht mehr für sich selber 6) seine Begabung bringt Ehren mit sich: und diese führen ihn zu einflußreichen Personen, welche ein Interesse haben, aus ihm ein Werkzeug zu machen 7) die Lust, im Erfolge einer Wissenschaft, macht ihn von den weiteren Zielen abtrünnig: er bleibt an den Mitteln kleben und vergißt den Zweck.— Daraus lassen sich die Maximen der Erziehung des unabhängigen Denkers ableiten. Und Vorschriften, um diese Vorschriften auf’s wirksamste einzuprägen (namentlich Entfernung von der Gefahr, Zwang zu denken durch sonstige Unbeschäftigung usw.) Mir liegt an der Erhaltung meiner Art!! —