Herbst 1885 - Herbst 1886 2 [1-100]
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Der Anschein des Leeren und Vollen, des Festen und Lockeren, des Ruhenden und Bewegten und des Gleichen und Ungleichen.
| (der absolute Raum | der älteste Anschein ist zur |
| (die Substanz | Metaphysik gemacht. |
— es sind die menschlich-thierischen Sicherheits-Werthmaaße darin.
Unsere Begriffe sind von unserer Bedürftigkeit inspirirt.
Die Aufstellung der Gegensätze entspricht der Trägheit (eine Unterscheidung, die zur Nahrung, Sicherheit usw. genügt, gilt als “wahr”)
— simplex veritas!— Gedanke der Trägheit.
Unsere Werthe sind in die Dinge hineininterpretirt.
Giebt es denn einen Sinn im An-sich??
Ist nicht nothwendig Sinn aber Beziehungs-sinn und Perspektive?
Aller Sinn ist Wille zur Macht (alle Beziehungs-Sinne lassen sich in ihn auflösen).
Ein Ding = seine Eigenschaften = diese aber gleich allem, was uns an diesem Dinge angeht: eine Einheit, unter der wir die für uns in Betracht kommenden Relationen zusammenfassen. Im Grunde die an uns wahrgenommenen Veränderungen (—ausgelassen die, welche wir nicht wahrnehmen z.B. seine Elektrizität). In summa: Objekt ist die Summe der erfahrenen Hemmungen, die uns bewußt geworden sind. Eine Eigenschaft drückt also immer etwas von “nützlich” oder “schädlich” für uns aus. Die Farben z.B.—jede entspricht einem Lust- oder Unlustgrade und jeder Lust- und Unlustgrad ist das Resultat von Schätzungen über “nützlich” und “unnützlich.”— Ekel.