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Winter 1870-71 - Herbst 1872 8 [1-121]
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Kunst und Wissenschaft.
| 1. | Künstlerisch-mystischer defectus in Sokrates—dabei jene Forderung des Traums, dabei jene künstlerische Heiterkeit. Alle Kunst geht an ihm zu Grunde und doch ist er nicht wie Euripides ein Melancholiker. Worin liegt jener magische Heiterkeitszauber, den die Systeme der Philosophen, Stoiker und Epikureer durch Begriffe zu erreichen suchten? Platonisches Symposion, Ironie. Häßlichkeit. Kein Rausch der Abstinenz. |
| 2. | Seine künstlerische Heiterkeit entladet sich in der Maieutik bei edlen Jünglingen. Plato ist ein sokratisches Kunstwerk (wie der Künstler als ein Fremder seinem Werke gegenüber steht). |
| 3. | Der Glaube an die Weltcorrektur des Wissens: Wahnvorstellung der Wissenschaft. Gegensatz Lessing: die Wahrheitstendenz. |
| 4. | Die Logik als künstlerische Anlage, sie beißt sich in den Schwanz und läßt die Welt des Mythus offen. Mechanismus, wie Wissenschaft in Kunst umschlägt—1. an den Grenzen der Erkenntniß, 2. aus der Logik heraus. |
| 5. | Wissenschaftliche Erziehung. “Befreiung vom Instinkte.” Der apollinische Lehrer. |
| 6. | Nothwendigkeit der Wahnvorstellungen. Die Wiederhersteller: die Religionslehrer. |
| 7. | Der Heilige als “Befreiung von der Logik.” |
| 8. | Alexandrinismus und Johannesevangelium. |
| 9. | Kampf der Mystik und der Wissenschaft—Dionysus und Apollo. Das “Sentimentalische.” |
| 10. | Musik und Drama. |
| 11. | Der tragische Mensch als der musiktreibende Sokrates. |