Winter 1870-71 - Herbst 1872 8 [1-121]
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Ein ernsthafter Schriftsteller, der über Bildung und Bildungsschulen zu seinem Volke redet, hofft gemeinhin auf eine grenzenlose Wirkung in die Ferne und dieser Wirkung halber wiederum auf eine ebenso in’s Grenzenlose sich verlierende Leserzahl. Bei diesem Buche aber verhält es sich anders, und von vornherein mag sich hierin der eigenthümliche Charakter seiner Darstellung des Bildungsproblems verrathen. Denn soll es jene nachhaltige und breite Wirkung nicht verfehlen, so braucht es gerade wenig Leser und zwar Leser von einer seltenen und sofort näher zu beschreibenden Art. Je mehr dagegen eine unausgelesene Öffentlichkeit sich dieses Buches bemächtigt, um so bedenklicher möchte der Autor sich berathen fühlen: er würde vielmehr ernstlich bedauern, nicht seiner ursprünglichen Vorsorge nachgegeben zu haben: als welche gerade darauf gerichtet war, überhaupt die Öffentlichkeit von diesem Buche fernzuhalten, und seine Wirkung allein von einer privaten Versendung an gute und würdige Leser jener noch zu beschreibenden Art abhängig zu machen gedachte.