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Winter 1870-71 - Herbst 1872 8 [1-121]
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Vorrede.
Die charakteristischen Züge der gegenwärtigen Bildung.
Anstalten der Lebensnoth.
Das Gymnasium.
Zuviel Lehrer.
Universität.
Neugründung in Strassburg.
Das Zeitalter von Kriegen, so ist Pflicht auf bessere Entladungen patriotischer Regungen zu denken.
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| A. | Was ist Bildung? Zweck der Bildung. Verständniß und Förderung seiner edelsten Zeitgenossen. Vorbereitung der Werdenden und Kommenden. Die Bildung kann sich nur auf das beziehen, was zu bilden ist. Nicht auf den intelligibeln Charakter. Aufgabe der Bildung: zu leben und zu wirken in den edelsten Bestrebungen seines Volkes oder der Menschen. Nicht also nur recipiren und lernen, sondern leben. Seine Zeit und sein Volk befreien von den verzogenen Linien, sein Idealbild vor Augen zu haben. Zweck der Geschichte, dies Bild festzuhalten. Philosophie und Kunst: ein Mittel ist die Geschichte. Die höchsten Geister zu perpetuiren: Bildung ist Unsterblichkeit der edelsten Geister. Ungeheures Ringen mit der Noth—die Bildung als verklärende Macht. Durchaus produktiv zu verstehen. Beurtheilung des Menschen hängt durchaus auch von der Bildung ab. Die Aufgabe des Gebildeten, wahrhaftig zu sein und sich wirklich in ein Verhältniß zu allem Großen zu setzen. Bildung ist das Leben im Sinne großer Geister mit dem Zwecke großer Ziele. |
| Auszugehen: die Betrachtung Goethes vom Standpunkte des Gebildeten und von dem des ungebildeten Gelehrten. Oder Schopenhauer. Verständniß für das Große und Fruchtbringende. An jedem Menschen das Gute und Große anzuerkennen, und der Haß gegen alles Halbe und Schwache. Zu leben unter den Sternbildern: der umgekehrte Ruhm: der liegt darin, fortzuleben unter den edelsten Empfindungen der Nachwelt: die Bildung darin, fortzuleben unter den edelsten Empfindungen der Vorwelt. Die Unvergänglichkeit des Großen und Guten. Die Vergänglichkeit des Menschen und die Bildung. Die wichtigsten Forderungen des Menschen an sich sind abzuleiten aus seiner Beziehung zum ganzen Strome späterer Generationen. |