Winter 1870-71 - Herbst 1872 8 [1-121]
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Die Tragödie—der Chor, der eine Vision sieht als Verzückter, die sich ganz apollinisch vor ihm ausbreitet.
Der Dithyramb—der Chor, der selbst verwandelt ist, der nicht das Drama sieht, sondern es darstellt: lauter Improvisatoren der Verzückung.
Tragödie—der Chor erzählt von seinen Visionen, die als lebende Bilder dargestellt werden.
Dithyramb—der Chor ist in seine Visionen verwandelt. Komischer und tragischer Dithyramb.
Weltbestand 3 und 1 Weltbrand
Apollo Dionysus.
Apollo als Weltbestand—der ewige Gott, der im Weltbrande alles gleich macht.
Dionysus als Weltverwandlung.
Apollo der ewige Gott des Weltbestandes.
Dionysus der der Veränderung und Verwandlung. Die “lyrische” Tragödie: der mimische Dithyramb.
Übergang zur Übermacht der Musik: Zeugniß des Pratinas: der Gesang wird übertönt. Das Orchester.
Die Dithyrambendichter als die höchsten Befreier der Musik, p. 207. Plato sagt, die Dichter seiner Zeit hätten Threnen, Hymnen und Päanen dem Dithyramb beigemischt: er beklagt sich über das Theaterpublikum.
Ungeheures Geschrei über Mischung von Rhythmus und Harmonie, Kühnheit der Sprache.
Entartung der Musik, p. 208.
Bis Melanippides herrscht die Dichtung, jetzt die Musik.
Merkwürdig: die bezeugte Einfachheit der Sprache bei heftigster Bewegung.
Die Entstehung des dionysischen Mythus.