August-September 1885 40 [1-70]
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Man könnte sagen, die Complicirtheit der Wege (z. B. einer Pflanze, um zur Befruchtung zu kommen) sei ein Argument gegen die Absichtlichkeit: denn hier werde ein raffinirter Geist gedacht, der zu große Umwege wähle, in Hinsicht auf den Weg klug, auf die Wahl gerade dieses Weges dumm—also eine widerspruchsvolle Art Geist. Aber gegen diese Auffassung würde ich auf unsre menschliche Erfahrung verweisen: wir müssen dies Zufällige und Störende ausnützen und mit in jeden unsrer Entwürfe aufnehmen, so daß Alles, was wir durchführen, den ganz gleichen Charakter trägt, eines Geistes, der seinen Plan trotz vieler Hemmnisse durchführt, also mit vielen krummen Linien. Denken wir uns den Fall ins Ungeheure übersetzt: so wäre die scheinbare Dummheit des Weltenganges, der Charakter von Verschwendung, von nutzlosen Opfern vielleicht nur eine Betrachtung aus der Ecke, eine perspektivische Betrachtung für kleine Wesen, wie wir sind. In Anbetracht, daß wir die Zwecke nicht kennen, ist es kindlich, die Mittel nach Seite ihrer Vernünftigkeit zu kritisiren. Gewiß ist es, daß sie nicht gerade “human” sind.