August-September 1885 40 [1-70]
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Sollte nicht es genügen, uns als “Kraft” eine Einheit zu denken, in der Wollen Fühlen und Denken noch gemischt und ungeschieden sind? Und die organischen Wesen als Ansätze zur Trennung, so daß die organischen Funktionen sämmtlich noch in jener Einheit beieinander sind, also Selbst-regulirung, Assimilation, Ernährung, Ausscheidung, Stoffwechsel? Zuletzt ist als “real” nichts gegeben als Denken und Empfinden und Triebe: ist es nicht erlaubt zu versuchen, ob dies Gegebene nicht ausreicht, die Welt zu construiren? Ich meine nicht als Schein: sondern als so real, wie eben unser Wollen Fühlen Denken ist—aber als primitivere Form desselben. Die Frage ist zuletzt: ob wir den Willen wirklich als wirkend anerkennen? Thun wir dies, so kann er natürlich nur auf etwas wirken, was seiner Art ist: und nicht auf “Stoffe.” Entweder muß man alle Wirkung als Illusion auffassen (denn wir haben uns die Vorstellung von Ursache und Wirkung nur nach dem Vorbilde unseres Willens als Ursache gebildet!) und dann ist gar nichts begreiflich: oder man muß versuchen, sich alle Wirkungen als gleicher Art, wie Willensakte zu denken, also die Hypothese machen, ob nicht alles mechanische Geschehen, insofern eine Kraft darin ist, eben Willenskraft ist. —
Die “sterblichen Seelen” resp. die Unmöglichkeit, das numerische Verhältniß auf diese Dinge zu übertragen. Gegen das Individuum. Das “Zählen” ist nur eine Vereinfachung, wie alle Begriffe. Nämlich: überall wo etwas rein arithmetisch gedacht werden soll, wird die Qualität weggerechnet. Ebenso in allem Logischen, wo die Identität der Fälle die Voraussetzung ist, also der eigentliche spez Charakter jedes Vorgangs einmal weggedacht ist (das Neue, nicht aus den Bedingungen des Entstehens Zu-Begreifende—r Inbegriffene.)