Herbst 1887 9 [1-100]
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(40) In wie fern der Wille zur Macht als das Allein- und Absolut-Unmoralische übrig bleibt: s. St[uart] Mill (über Comte)
“wir halten das Leben für nicht so reich an Genüssen, als daß es der Pflege aller derer sollte entbehren können, die sich auf die egoistischen Neigungen beziehn. Im Gegentheil, wir glauben, daß eine genügende Befriedigung dieser letzteren, nicht im Übermaaß, wohl aber bis zu jenem Maaße, das den Genuß am vollsten gewährt, fast immer auf die wohlwollenden Triebe günstig einwirkt. Die Versittlichung der persönlichen Genüsse besteht für uns nicht darin, daß man sie auf das möglichst kleine Maaß beschränkt, sondern in der Ausbildung des Wunsches, sie mit Anderen und mit allen Anderen zu theilen und darin, daß man jeden Genuß verschmäht, der sich nicht in dieser Weise theilen läßt. Es giebt nur Eine Neigung, oder Leidenschaft, die mit dieser Bedingung dauernd unverträglich ist, nämlich die Sucht zu herrschen—ein Streben, das die entsprechende Erniedrigung Anderer in sich schließt und zur Voraussetzung hat.” [Vgl. John Stuart Mill, August Comte und der Positivismus. Aus dem Engl. übersetzt von Elise Gomperz. In: John Stuart Mill's Gesammelte Werke. Autorisirte Übersetzung unter Redaktion von Theodor Gomperz. Bd. 9. Leipzig: Fues, 1874:103.]