Sommer-Herbst 1873 29 [1-100]
29 [35]
3. Wie ist nur das Monumentale möglich? Oder über den Nutzen der Geschichte. Hülfsbegriff das rein-Menschliche—oder das Grosse und Ungemeine, an dem sich immer wieder das Grosse entzündet. Bestreben der Antiquare, das Ungemeine in das Verständliche d. h. Gemeine herabzuziehn. Deshalb vernichten sie das Monumentale nach besten Kräften.
Sodann wird aber aus dem Codex des Monumentalen ein Zwang und Canon der gegenwärtigen Künstler, mit dem gegen das Entstehn, gegen die Entwicklung angekämpft wird: das Grosse soll nicht werden, es soll dasein.
Die Antiquare sagen: das Grosse ist im Grunde das Gemeine und Allgemeine; auch sie kämpfen gegen das Werden des Grossen (durch Verkleinern, Begeifern usw.).
So kämpfen beide historische Schulen gegen das Grosse an: sowohl mit dem Monumentalen, als dem Gemeinen. Dies war zu allen Zeiten so. Gegen Beides muss das Historisch-Grosse Recht behalten, gegen ersteres, dadurch dass es sich den Eintritt im Tempel des Monumentalen erzwingt, gegen die Antiquare, dadurch dass es endlich wieder selbst Erkenntnissobject wird und damit auch den Antiquaren “interessant” wird.