Winter 1884-85 31 [1-70]
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— wie der Hirt über die Rücken wimmelnder Schafheerden hinblickt: ein Meer grauer kleiner wimmelnder Wellen.
— knirschend schlage ich an das Ufer eurer Flachheit, knirschend wie eine wilde Woge, wenn sie widerwillig in den Sand beißt —
— süßliche schmeichelnde Hunde
— willfährig, lüstern, vergeßlich: sie haben’s alle nicht weit zur Hure.
— begeistert für grünes Gemüse, und den fleischlichen Freuden abhold
— diese Dinge sind fein: wie so dürftet ihr darnach mit Schafsklauen greifen? Jeglich Wort gehört nicht in jedes Maul: aber wehe über diese kranke sieche Zeit! Wehe über die große Maul- und Klauenseuche.
| — | Hohl, Höhle, voller Nachtgeflügel, |
| umsungen und umfürchtet |
— “diese Dichter! sie schminken sich noch, wenn sie ihrem Arzte sich nackt zeigen!” (Und als Zarathustra hierauf nicht Nein sagte, sondern lächelte, siehe, da hielt der Dichter flugs seine Harfe schon im Arme und that den Mund weit auf zu einem neuen Liede.
— ein grüner Blitz von Bosheit sprang aus seinen Augen, er öffnete den Mund und schloß ihn wieder.
— der Abend kommt übers Meer: auf schweren grünen Wogen heranreitend wiegt er sich, der Sehnsüchtige, in seinen purpurnen Sätteln —
— an die Erde gelehnt, wie ein Schiff, das müde in seine stille Bucht einlief: da genügt’s, daß eine Spinne spinnt vom Lande zu ihm ihren Faden, keiner stärkeren Taue braucht es da noch!